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Geplante Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 bedrohen den sozialen Zusammenhalt in Sachsen

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Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen (Liga) äußert ernsthafte Bedenken über die bevorstehenden Kürzungen sozialer Leistungen im vorgelegten Bundeshaushalt 2024. Liga-Vorsitzender Rüdiger Unger erklärt: „Angesichts der herausragenden Bedeutung von Zuwanderung, Digitalisierung und dem gesellschaftlichen Engagement junger Menschen, sind Kürzungen in diesen Bereichen paradox.“

(Dresden) Die geplante Kürzung von rund 30 % im Bereich der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) ist angesichts erhöhter Zuwanderung wie in der aktuellen Situation mit Geflüchteten aus der Ukraine nicht nachvollziehbar. „Die Liga betont die Notwendigkeit einer angemessenen Beratung, um Integration und Fachkräftegewinnung zu fördern“, so Unger weiter.

Des Weiteren bemängelt die Liga die geplanten Kürzungen von 78 Mio. Euro im Bereich der Freiwilligendienste. Jeder vierte Freiwilligenplatz ist davon betroffen. Paradox erscheint hier, dass immer wieder Diskussionen über einen Pflichtdienst oder Gesellschaftsjahr aufkommen, während die bestehenden Freiwilligenprogramme unter Druck geraten. Rüdiger Unger erinnert daran, dass „für den Bundeshaushalt ein ausgeweiteter und attraktiver Freiwilligendienst günstiger als ein Pflichtprogramm ist.“

Die Liga fordert auch eine Überprüfung der geplanten Kürzung von 3,5 Mio. Euro für die Digitalisierung in der Freien Wohlfahrtspflege. „Diese Maßnahme wird digitale Innovationen behindern und damit auch unsere Fähigkeiten Menschen bedarfsgerecht in Krisensituationen zu helfen“, so Unger.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege appelliert an die gewählten Vertreterinnen und Vertreter aus Sachsen im Deutschen Bundestag, die langfristigen Auswirkungen dieser Kürzungen auf den sozialen Zusammenhalt und die Zukunft Sachsen zu bedenken und alternative Lösungen zu finden.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Positionspapier:

Bundeshaushalt 2024 wird den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Sachsen gefährden (liga-sachsen.de)


Zur Liga der Freien Wohlfahrtspflege:

Zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen, der Caritasverband für die Diözese Görlitz, das Diakonische Werk Sachsen, der Deutsche Rote Kreuz Landesverband Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Sachsen.

Unter dem Dach der Liga finden sich mehr als die Hälfte aller sozialen Angebote in Sachsen mit mehr als 100.000 Beschäftigten. Das ist mehr als in der Gastronomie und im Baugewerbe zusammen. Der Liga-Vorsitz wechselt alle zwei Jahre und liegt 2022/23 in der Hand des Deutschen Roten Kreuzes.


Kontakt für Presseanfragen:

Dr. Kai Kranich (Pressesprecher, DRK Sachsen)

Tel.: 0351/4678-104
E-Mail: presse(at)drksachsen.de