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Hilfen für Langzeitarbeitslose: Paritätischer kritisiert Nahles-Vorschläge als „hoffnungslos unterfinanziert“

 

 

Tief

enttäuscht reagiert der Paritätische Wohlfahrtsverband auf die lang erwartete

Präsentation der Vorschläge von Arbeitsministerin Nahles zur Bekämpfung der

Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland. Der Verband weist darauf hin, dass mit

den angekündigten Beschäftigungsprogrammen gerade einmal rund 4 Prozent der

Langzeitarbeitslosen erreicht werden. Der Paritätische fordert einen

finanzpolitischen Kurswechsel und eine massive Aufstockung der Mittel für

Langzeitarbeitslose.

„Alle

Vorschläge von Frau Nahles sind gut und richtig, aber hoffnungslos

unterfinanziert“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen

Gesamtverbandes. „Mit dem von ihr in Aussicht gestellten Programmmitteln werden

schätzungsweise gerade einmal 40.000 der über eine Million Langzeitarbeitslosen

erreicht. Nach den milliardenschweren Kürzungen der Hilfen für

Langzeitarbeitslose durch die schwarz-gelbe Koalition bleibt der gut gemeinte

Vorstoß der Arbeitsministerin bestenfalls ein sozialdemokratisches

Trostpflästerchen.“ Trotz der anhaltend hohen Zahl von Langzeitarbeitslosigkeit

betroffener Menschen seien die Beschäftigungsmaßnahmen in den vergangenen drei

Jahren tatsächlich mehr als halbiert worden.

Um ein

echtes Hilfsprogramm auf die Beine zu stellen, das geeignet wäre, die Zahl der

Langzeitarbeitslosen deutlich unter die 1-Million-Marke zu drücken, bedarf es

nach Schätzungen des Paritätischen eines zusätzlichen Finanzvolumens von

mindestens 3 Mrd. Euro. „Das Tabu der Steuererhöhungen führt einmal mehr zur

arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Handlungsunfähigkeit dieser Koalition“, so

Schneider. Der Verband appelliert an die Große Koalition, „das Ruder

herumzureißen“ und das steuerpolitische Tabu endlich auf den Prüfstand zu

stellen. „Zusätzlich muss sich die Bundesregierung endlich dazu durchringen,

Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren“, so Schneider. Es müsse die

Möglichkeit geschaffen werden, Leistungen zum Lebensunterhalt bei Bedarf auch

für einen aktiven Lohnkostenzuschuss zu verwenden (Passiv-Aktiv-Transfer).


Der Paritätische Gesamtverband
ist einer der sechs

Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik. Als

Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen

und Gruppierungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, repräsentiert und

fördert er seine Mitgliedsorganisationen in ihrer fachlichen Zielsetzung

sowie ihren rechtlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen

Belangen.


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