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Integrationspaket: Doppelstrukturen vermeiden und Soziale Angebote stärken

Logos AWO Caritas Diakonie Paritätischer Sachsen

Die sächsischen Wohlfahrtsverbände Diakonie, Arbeiterwohlfahrt, Caritas und der Paritätische Sachsen begrüßen den Vorstoß des Ministerpräsidenten Stanislav Tillich, ein Integrationspaket für den Freistaat Sachsen vorzulegen. Die Wohlfahrtsverbände sehen in der Stärkung sozialer Angebote und deren interkultureller Öffnung einen zentralen Baustein für die gelingende Integration. Der Schlüsselrolle des Ministeriums für Gleichstellung und Integration müsse auch finanziell Rechnung getragen werden.

„Zentraler Bestandteil eines Integrationspaketes muss die Stärkung sozialer Angebote sein. Wichtig ist hierbei die Ausweitung hauptamtlicher Strukturen, da die bestehenden Aufgaben auf lange Sicht nicht allein durch Ehrenamtliche zu leisten sein werden“, sagt Karlheinz Petersen, Chef der sächsischen Arbeiterwohlfahrt (AWO). Neben der fachlichen Kompetenz der hauptamtlich Tätigen seien es vor allem notwenige Koordinierungsaufgaben, die man abdecken müsse. Mit dem Integrationspaket sollte nicht nur die Verwaltung in Form von Polizei und Justiz, sondern vor allem auch der soziale Bereich personell aufgestockt werden.

Zudem warnen die Wohlfahrtsverbände vor Aktionismus und dem überstürzten Aufbau neuer Strukturen. Christian Schönfeld, Vorsitzender der sächsischen Diakonie, betont: „Wir müssen nichts Neues aus dem Boden stampfen, sondern die vorhandenen Strukturen dem Bedarf anpassen. Neben der strukturellen Erweiterung ist vor allem die interkulturelle Öffnung eine zentrale Aufgabe.“ Dies bedeute, dass man die Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen entsprechend qualifizieren müsse und sprachliche Assistenz zur Verfügung stellt.

So brauche es beispielsweise keine separaten Einrichtungen für traumatisierte Deutsche und traumatisierte Flüchtlinge. Vielmehr bedürfe es übergreifend arbeitende Einrichtungen, die entsprechend ausgestattet würden. „Der Aufbau von Doppelstrukturen ist langfristig gesehen ein Irrweg.“, so Landesgeschäftsführer Michael Richter des Paritätischen. „Wir stehen gerne beratend zur Seite und unterstützen die zuständigen Stellen bei der Entwicklung praxistauglicher Lösungen.“ Bisher sei eine Einbindung der Wohlfahrtsverbände ausgeblieben, was in der Vergangenheit nicht selten zu mitunter umständlichen Ansätzen führte.

Für Presseanfragen:

Sigrit Winkler-Schwarz
Diakonie Sachsen, Referentin Grundsatzfragen /Press
Tel: 0351 83 15-205
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