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Kindergelderhöhung: Paritätischer kritisiert Schäubles Pläne als „schlechten Witz“

 

 


(Berlin) Scharfe

Kritik übt der Paritätische Wohlfahrtsverband an den Plänen des

Bundesfinanzministers, das Kindergeld lediglich um sechs Euro und das auch noch

gestreckt über einen Zeitraum von zwei Jahren zu erhöhen. Es sei unerhört, wie

der Finanzminister aus haushaltspolitischem Kalkül Familien in Deutschland die überfällige

Anhebung des Kindergeldes von mindestens 20 Euro vorenthalte und Familien im

Hartz-IV-Bezug ganz im Regen stehen lasse.

„Der

Finanzminister erkauft sich die „schwarze Null“ zum Preis wachsender

Ungleichheit in dieser Gesellschaft. Diese Mini-Kindergelderhöhung ist ein

schlechter Witz. Der Verzicht auf eine grundlegende Reform des Kinderzuschlags

und die Ignoranz gegenüber der schwierigen Situation Alleinerziehender dagegen

ist armutspolitisch grob fahrlässig“, kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer

des Paritätischen Gesamtverbandes.

Der Verband

weist daraufhin, dass bereits heute die monatliche Nettoentlastung durch die

steuerlichen Kinderfreibeträge für Spitzenverdiener um 93 Euro höher ist als

das Kindergeld, das Normalverdiener erhalten. „Es ist einfach ungerecht, wenn

die Kinder von Spitzenverdienern deutlich höher gefördert werden als Kinder von

Normalverdienern und Hartz-IV-Bezieher beim Kindergeld sogar ganz leer

ausgehen. Jedes Kind muss dem Staat gleich viel wert sein“, mahnt Schneider.

Ziel müsse die Angleichung des Kindergeldes an den Entlastungseffekt der

Steuerfreibeträge sein. Der Paritätische fordert eine deutliche und sofortige

Anhebung des Kindergeldes um 20 Euro und einen Freibetrag in selber Höhe für

Hartz-IV-Bezieher, damit diese künftig wenigstens einen kleinen Teil des

Kindergeldes behalten dürfen. Darüber hinaus sei eine umfassende Reform des

Familienlastenausgleichs erforderlich.


Der Paritätische Gesamtverband
ist einer der sechs

Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik. Als

Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen

und Gruppierungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich,

repräsentiert und fördert er seine Mitgliedsorganisationen in ihrer

fachlichen Zielsetzung sowie ihren rechtlichen, gesellschaftlichen und

wirtschaftlichen Belangen.


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