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Pflege: Paritätischer formuliert Forderungen für ein würdevolles Altern

 

 

(Dresden) Unter dem Titel ‚Positionen zu Pflege‘ veröffentlicht der Paritätische Sachsen Forderungen für die Zukunft der Pflege. Der Verband kritisiert das aktuelle System des Pflegemarktes und fordert eine Rückkehr zur kommunalen Steuerung sowie eine stärkere Orientierung an den Bedarfen der Pflegebedürftigen.

„Mit der Einführung der Pflegeversicherung ist der Pflegebereich zu einem Markt geworden, auf dem die Marktgesetze jedoch nicht wirken“, kritisiert Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen. „Einerseits entstehen Kapazitäten, die nichts mit dem Bedarf zu tun haben. Andererseits diktieren Kostenträger die Preise und steigern damit den Druck auf das Personal. Der pflegebedürftige Mensch ist hierbei schon lange nicht mehr Richtschnur des Handelns.“ Das jetzige System bevorzuge zudem rein unternehmerisch orientierte Angebote und vernachlässige jene Leistungen, die Pflege menschlich machten und ein würdevolles Altern ermöglichten. Das gehe zu Lasten von Pflegebedürftigen und Personal. Zudem erhielten Pflegefachkräfte zu wenig Anerkennung, obwohl sie gesellschaftlich fundamentale Aufgaben bewältigten.

Die in den letzten Jahren immer wieder vorgenommenen Anpassungen und Veränderungen hätten das Pflegesystem zunehmend verkompliziert. „Steigender Dokumentationsaufwand, erhöhter Zeitdruck und zu wenige Fachkräfte sind nur einige Facetten dieser Entwicklung. Es bedarf endlich einer Pflegereform aus einem Guss“, so Richter. Als einen wichtigen Ansatz sieht der Paritätische Sachsen hierbei die Rückkehr zu einer kommunalen Steuerung. Richter dazu: „Vor Ort sind die Bedarfe bekannt und die Struktur kann entsprechend entwickelt werden. Dieses Verfahren funktioniert bei Krankenhäusern sowie der  Kinderbetreuung gut und sollte auch in der Pflege angewendet werden.“

Mit den von Landesverband und den Mitgliedsorganisationen aus dem Pflegebereich formulierten Positionen soll ein Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Pflege geleistet werden. Gleichzeitig verbindet sich damit die Forderung an die Staatsregierung, sich auf Bundesebene für eine zukunftsorientierte Pflegereform einzusetzen.

Die ‚Positionen zur Pflege‘ können Sie unter dem folgenden Link herunterladen:
upload/Service/Publikationen/14-04-10_Positionen_zur_Pflege/Paritaetischer_Sachsen_Positionen_zur_Pflege.pdf

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit mehr als 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedorganisationen sind ca. 33.000 hauptamtliche und etwa 11.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich, darunter mehr als 200 ambulante und stationäre Pflegeangebote.

Für Presseanfragen:
Thomas Neumann, Pressereferent
Tel.: 0351/ 491 66 54
E-Mail: thomas.neumann@parisax.de