(Berlin) Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßt, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Bildung der Bundesregierung nun zügig die Umsetzung der Pflegeausbildungsreform anpackt und einen ersten Entwurf der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung auf den Weg gebracht hat. „Details müssen nun geprüft werden, aber wir sind froh, dass es endlich los geht“, erklärt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.
Aus Sicht des Verbandes wird es in der weiteren Diskussion vor allen Dingen auch darum gehen müssen, eine verlässliche Anschubfinanzierung sicherzustellen, damit die Pflegeschulen den neuen Ausbildungsanforderungen überhaupt gerecht werden können. Der Verband geht von einem einmaligen Mehrbedarf in Höhe von 400 Millionen Euro aus. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Pflegeschulen nicht auf ihren Investitionskosten sitzen bleiben.
Mit der Reform sollen die bisher drei eigenständigen Ausbildungsberufe der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer einheitlichen Pflegeausbildung zusammengefasst werden. Noch offene Fragen zur Umsetzung, beispielsweise bezüglich der notwendigen Kooperation zwischen Ausbildungsstätten für Altenhilfe und Krankenpflege, müssten zügig geklärt werden. „Der Paritätische wird sehr darauf achten, dass die lebendige Vielfalt der Ausbildungslandschaft erhalten bleibt und insbesondere auch kleine Schulen weiterhin ihren anerkannten Platz im System haben“, so Schneider.
Um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen, sei die Reform wichtig. Der Verband zeigt jedoch Unverständnis, warum die flächendeckende Abschaffung des Schulgeldes nicht schneller erfolge.
Der Paritätische Gesamtverband ist einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik. Als Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich, repräsentiert und fördert er seine Mitgliedsorganisationen in ihrer fachlichen Zielsetzung sowie ihren rechtlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belangen.
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