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‚MEHR Männer in Kitas‘ – Sächsisches Modellprojekt zieht positive Bilanz

 

 

(Stollberg) Das Modellprojekt ‚MEHR Männer in Kitas‘ hat während seiner dreijährigen Laufzeit darauf hingewirkt, den Erzieherberuf sowie die Attraktivität des Arbeitsortes Kita zu stärken Mit Maßnahmen zur Berufsorientierung und in den Kitas wurde erfolgreich Grundlagen entwickelt, auf die in der Praxis weiter aufgebaut werden kann. Ende 2013 läuft das Projekt aus.

„Die Praxis zeigt: Gemischte Teams in Kitas sind willkommen und funktionieren. Auch bei anfänglichen Schwierigkeiten sehen alle Beteiligten darin einen Gewinn. Gerade Eltern finden es oft super, wenn ein Mann mit an Bord ist“, berichtete Maria Groß, Projektleiterin des sächsischen Projektes „Vielfalt entwickeln – MEHR Männer in Kitas“, auf der heutigen Abschlusspressekonferenz in Stollberg. In der Modellregion Erzgebirgskreis arbeiten lediglich in 35 von 222 Kitas mit gemischten Teams. „Die absolute Zahl männlicher Pädagogen zu steigern, stand nicht im Vordergrund des Projektes. Wir wollten vielmehr auf das Thema sowie die darin verborgenen Chancen aufmerksam machen. Vor drei Jahren waren Männer in Kitas noch ein Randthema, das nicht mal in Fachkreisen diskutiert wurde. Mit unseren Aktivitäten haben wir dies zu einem guten Stück ändern können“, so die Projektleiterin.

Ein wichtiger Aspekt war hierbei die Berufsorientierung junger Menschen. Auf Ausbildungsmessen, mit Schulprojekttagen sowie einem Onlineangebot gelang es, den Erzieherberuf stärker zu platzieren. Zudem zeigte sich in der Projektlaufzeit reges Interesse beruflicher Quereinsteiger. Daher wurden Arbeitsagenturen und Jobcenter mit dem Berufsbild vertrauter gemacht, um mögliche Interessenten besser beraten zu können. Aber auch das Projekt selbst beriet Männer zu den Möglichkeiten von Ausbildung und beruflichem Einstieg. Maria Groß stellt fest: „Seit dem Start 2011 haben wir mit mehr als 500 Männern über den Erzieherberuf gesprochen. Viele machten deutlich, dass sie erst durch das Projekt auf diese Option aufmerksam geworden sind. Wieder andere waren froh, endlich überhaupt eine Beratung zu diesem Berufsfeld zu erhalten. Der Bedarf ist also vorhanden.“

Gleichzeitig hat sich im Austausch mit pädagogischen Fachkräften gezeigt, wie wichtig das Engagement des Kitaträgers bei der Frage nach gemischten Teams ist. Dort, wo der Träger bei der Personalauswahl neben Qualifikationen und Eignung auf eine Mischung der Geschlechter wert legt, gelingt auch die Umsetzung in der Praxis. Dafür ist es allerdings erforderlich, die Leitungsebene der jeweiligen Einrichtungen mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten. „Wo Männer neu in ein weibliches Team kommen, muss die Leitung steuernd und beratend agieren, damit das Team Rollenzuschreibungen überwinden kann. Wir haben deshalb einen Arbeitshilfe für Leitungskräfte entwickelt, die als praxisnahe Hilfestellung dient“, sagt Maria Groß.

Im Ergebnis wird deutlich: Jungen und Männer haben Interesse am Erzieherberuf. Aus Sicht des Landesverbandes ist es daher wichtig, auch künftig für das Berufsfeld Kita zu werben, Ausbildungsmöglichkeiten für Quereinsteiger weiterzuentwickeln und die Fachkräfte in den Einrichtungen weiter für das Thema zu sensibilisieren und zu professionalisieren. „Uns ist es gelungen, das Thema bei allen Akteuren anzustoßen. In Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen sollen die Ergebnisse in das Projekt ‚Lernort Praxis‘ übertragen werden. Dort geht es um die Qualität der praktischen Ausbildungsphasen in den Kitas sowie den Fachschulen.“

Das Bundesmodellprogramm ‚MEHR Männer in Kitas‘ wurde bundesweit an 13 Modellstandorten durchgeführt. Das Sächsische Modellprojekt wurde vom PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Bündnispartner Volkssolidarität Westerzgebirge e.V. in der Modellregion Erzgebirge durchgeführt.

Mehr Informationen zum sächsischen Modellprojekt ‚Vielfalt entdecken – MEHR Männer in Kitas‘ finden Sie unter www.mmik-parisax.de

Druckfähiges Bildmaterial können Sie unterfolgendem Link herunterladen: www.mmik-parisax.de/bildmaterial-presse

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit mehr als 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedorganisationen sind ca. 33.000 hauptamtliche und etwa 11.000 ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich, so z.B. 477 Kindertageseinrichtungen.

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