Gemeinsame Pressemitteilung der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen:
Zivilgesellschaft anerkannt – Unterstützung
vereinbart: Freistaat und Freie
Wohlfahrtspflege unterzeichnen erstmals Grundsatzvereinbarung
Eine gemeinsame Vereinbarung über ihre Zusammenarbeit haben heute die Sächsische
Staatsregierung und die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Dresden
unterzeichnet. Damit stellt Sachsen erstmals seit der Friedlichen Revolution die
Zusammenarbeit mit der Freien Wohlfahrtspflege auf eine vertragliche Grundlage.
„Die Vereinbarung mit dem Freistaat dokumentiert unseren Beitrag für die
Entwicklung des Sozialen in Sachsen und die Erhaltung des sozialen Friedens im
Land“, so AWO Landesgeschäftsführer und
Vorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, Karlheinz
Petersen. Ziel des Vertrages sei unter anderem, das Zusammenwirken des
Landes und der Freien Wohlfahrtspflege in der sozialen Arbeit zu vertiefen und
abzustimmen, die Arbeit der der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen zu fördern
und sie bei der Erbringung von sozialen Dienstleistungen zu unterstützen.
Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege leisteten seit ihrer Gründung
oder Wiedergründung nach 1990 einen erheblichen Beitrag bei der Mitgestaltung
sozialpolitischer Entwicklungen und Rahmenbedingungen, so Petersen. Im
Gegensatz zu anderen Bundesländern sei dies in Sachsen aber nie offiziell
vereinbart worden. Der Vertrag sei deshalb nicht nur eine Wertschätzung der
Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, sondern nach langen
Verhandlungen auch ein Meilenstein für den Umgang des Freistaats mit der
organisierten Zivilgesellschaft im Sozialbereich.
Gegenseitige Anerkennung findet mit der Vereinbarung auch das
Spannungsfeld aus Partnerschaft zwischen Staat und Wohlfahrt bei der Gestaltung
der Sozialpolitik und der traditionellen Anwaltsfunktion der Verbände, die
natürlicherweise auch eine Kultur des Konflikts und Widerspruchs hervorbringt.
„Wir treten unserem Selbstverständnis nach für diejenigen ein, deren
leisere und schwächere Stimmen sonst leicht überhört werden“, so Karlheinz
Petersen: „Wir sind davon überzeugt, dass Partnerschaft und Anwaltsfunktion gut
vereinbar sind, bringt doch oft die unterschiedliche Perspektive Politik voran.
Gerade Sozialpolitik muss den Blickwinkel der Betroffenen, der Fachkräfte und
ehrenamtlich Engagierten mit einbeziehen, um Menschen passgenau zu unterstützen
und zur Selbsthilfe zu befähigen.“
Kontakt:
Ines Vogel
Federführende der Liga-Öffentlichkeitsarbeit
c/o
Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen e.V.
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